Schinko – Konstruktionsmanual 2.0

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KONSTRUKTIONSMANUAL 2.0

HOW-TO SCHINKO

TIPPS & INFOS FÃœR IHRE BLECHKONSTRUKTION


4

HOW-TO SCHINKO


KONSTRUKTIONSMANUAL 2.0

HOW-TO SCHINKO

TIPPS & INFOS FÃœR IHRE BLECHKONSTRUKTION


HOW-TO SCHINKO


Seit 30 Jahren beruht der Erfolg von Schinko auch auf der guten Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Daraus resultieren innova­ tive Produkte, die unseren Kunden ebensolche Wett­ bewerbs­ vor­ teile verschaffen. Neben den persönlichen Aspekten dieser erfolg­reichen Partnerschaften gilt es immer wieder, gemeinsam tech­nische Herausforderungen zu bewältigen. Umso mehr, da die starke Design­­ orientierung bei Schinko eine vielfältige Formensprache mitbringt, für die technische Lösungen in unterschiedlichen Materialkombinationen gefunden werden müssen, in deren Mittelpunkt vor allem Metall steht. Auf Basis jahrzehntelanger Kooperationen ist dieses Konstruktionsmanual entstanden. Es soll eine einfach handzuhabende Grund­l­age für Techniker bzw. Konstrukteure bieten, um den PLANUNGS­PROZESS ZU ERLEICHTERN, die Qualität und Präzision der Produkte zu sichern bzw. zu erhöhen. Wichtige Aspekte wie der Daten­trans­fer, Blechmaterialien, Zuschnitt, Ecklösungen, Verbindungen und Ober­flächen­­ behandlung werden in Wort, Bild bzw. Tabelle kurz und prägnant dar­gestellt, zusätzlich bietet freier Raum Platz für eigene Notizen. Wir freuen uns, wenn Ihnen die 2. Auflage 2020 bei der täglichen Arbeit hilft, und sind offen für alle Anregungen von Ihrer Seite, die in weitere Auflagen einfließen werden. Damit gewähr­leisten wir, gemeinsam stets am „STATE OF THE ART“ zu sein.

HOW-TO SCHINKO

HOW-TO-SCHINKO


HOW-TO SCHINKO

INHALTS­ VERZEICHNIS INHALTS­VERZEICHNIS

S. 4

1.0 ALLGEMEINE INFORMATION

S. 6

1.1 Datenimport 1.2 Datenexport

2.0 BLECH­MATERIALIEN

2.1 Stahlblech 2.2  Edelstahlblech Schliffrichtung 2.3 Aluminiumblech

8 8

S.12

14 14 15 15

3.0 NC-ZUSCHNITT S.18

3.1 Laser-Schneidmaschine Kennzeichnen, Signieren oder Gravieren 3.2  Kombinierte Stanz-Lasermaschine Gewindedurchzug Senken Senkformen Rollsicken Rollabsetzen 3.3 Entgraten

20 20 21 22 22 24 25 26 27

4.0 NC-KANTTECHNIK S. 30

4.1  Freischneiden von Bohrungen 4.2 Biegefaktoren Kanten für Stahl und Edelstahl Kanten für Aluminium bei 90° Bügen Absetzen Quetschen 4.3  Steppen oder Bumping 4.4 Sonderbiegewerkzeug 4.5  Sickenwerkzeug 4

33 35 35 36 37 37 38 39 40


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5.0 ECKENAUS­FÜHRUNGEN von Türen ohne Schweißen 5.1  Ecken kanten 5.2  Ecken formen Geometriedaten

S. 42 44 45 46

6.0 VERBINDUNGSELEMENTE S. 48

6.1 Einpressen 6.2 Schweißbolzen

50 53

7.0 BLECHTECHNIK S. 58

7.1 Zertifikate 7.2 Edelstahl Bandschleifmaschine 7.3 Punktschweißen Punktschweißtisch 7.4 Waschzelle 7.5 Schweißroboter

60 60 61 62 63 63 64

8.0 NANO-HIGHTECHPULVERBESCHICHTUNG S. 66

8.1  Oberflächengestaltung 8.2  Aufhängpunkte/Aufhängsysteme 8.3  Entwässerungslöcher

9.0 ALLGEMEINE KONSTRUKTIVE HINWEISE

9.1  Verzug im Werkstück 9.2 Oberflächenqualität

70 72 73

S. 76

78 80

5


HOW-TO SCHINKO

ALLGEMEINE­ INFORMATION

1.0 6


HOW-TO SCHINKO

7


HOW-TO SCHINKO

1.0 ALLGEMEINE INFORMATION Die Firma Schinko konstruiert mit Solid Edge.

1.1  DATENIMPORT

Folgende Dateitypen können wir in Solid Edge öffnen: Umgebung/Befehl

Dateiformate

Baugruppe

*.stp, *.step, *.x_t, *.prt (Unigraphics), *.sat (ACIS), *.prt (Pro/E), *.plmpxk (I-DEAS, XML), *.model (Catia V4), *.catpart (Catia V5), *.sldasm, *.jt, *.ipt, *.iam

Zeichnung

*.dgn, *.dxf, *.dgw, *.igs, *.iges, *.ipt, *.iam

Teil

*.stp, *.step, *.igs, *.iges, *.x_b, *.prt (Unigraphics), *.sat (ACIS), *.prt (Pro/E), *.plmpxk (XML), *.model (Catia V4), *.catpart (Catia V5), *.sldprt, *.jt, *.ipt, *.iam

Sheet Metal

*.stp, *.step, *.igs, *.iges, *.x_b, *.prt (Unigraphics), *.sat (ACIS), *.prt (Pro/E), *.plmpxk (XML), *.model (Catia V4), *.catpart (Catia V5), *.sldprt, *.jt, *.ipt, *.iam

1.2  DATENEXPORT

Standardmäßige Dateiformate: Standardmäßige Dateiformate

8

.dft, .pdf (auch in 3D)

Andere Dateiformate werden nur mit Sondervereinbarungen ausgegeben.


IHRE NOTIZEN

9


10

IHRE NOTIZEN


IHRE NOTIZEN

11


HOW-TO SCHINKO

12

BLECH­ MATERIALIEN

2.0


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HOW-TO SCHINKO

2.0 BLECH­MATERIALIEN Alle lagernden Bleche sind Großformattafeln (3.000 mm x 1.500 mm). Wir setzen nur die hochwertigsten STAHLGÜTEN, CrNi-GÜTEN und AL-LEGIERUNGEN von renommierten europäischen Herstellern ein. Das garantiert gleichmäßige und definierte Eigenschaften für die Ver­arbeitung und den späteren lebenslangen Einsatz beim Kunden.

2.1  STAHLBLECH

Schinko Standardmaterial gebeizt-tafelgeölt [mm]

feuerverzinkt-kleine Blume

1

1,5

2

2,5

3

4

1

5

6

8

10

12

15

1,5

2

3

4

2.2  EDELSTAHLBLECH

Schinko Standardmaterialien: 1.4301 III-C [mm]

geschliffen mit Folie 220

1

1,5

1

1,5

2

3

2

3

3-D-gespiegelt mit Folie 1,5

gebürstetes. Blech mit Folie

2

1

1.4404 III-C [mm] 1,5

geschliffen mit Folie 220 [mm] 1,5

2

1,5

2

gebürstetes Blech mit Folie [mm] 1

1,5

2

1.4828 III-C [mm] 1

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Bei Blechen ohne Folie kann es zu leichten OBER­F LÄCHEN­­BE­EIN­­ TRÄCHTIGUNGEN wie Vertief­un­gen und Kratzern, kommen.


Schliffrichtung

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SCHLIFFRICHTUNG

25

100

Bei Bauteilen aus geschliffenem oder gebürstetem Blech wird die  ANGABE DER SCHLIFFRICHTUNG auf der Zeichnung benötigt. Der Schliff auf einer Großformattafel verläuft entlang der 3.000 mm langen Seite. Dies bedeutet, dass bei Platinen mit einer Länge von über 1.460 mm die Schliffrichtung entlang der längeren Seite verläuft.

2.3  ALUMINIUMBLECH Schinko Standardmaterial EN-AW 5005 (AlMg1) [mm] 1

1,5

2

3

Eigenschaften der eingesetzten Alu-Legierungen EN-AW 5005 ( AlMg1): • Sehr gute Umformbarkeit / tiefziehfähig / enge Radien • Gute Schweißeigenschaften • Mit einem definierten Glühzustand ist EN-AW 5005 auch zum dekorativen Eloxieren geeignet (1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm) EN-AW 5754 (AlMG3) [mm] 5

EN-AW 5083 (AlMg4,5 MN) [mm] 4

6

Eigenschaften der eingesetzten Alu-Legierungen EN-AW 5754 (AlMg3) und EN-AW5083 (AlMg4,5): • Höhere Festigkeiten • Gute Umformbarkeit / größere Radien notwendig • Gute Schweißeigenschaften • Nicht zum dekorativen Eloxieren geeignet

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Eigenschaften der eingesetzten Alu-Legierungen EN-AW 1050 (Al 99,5): • Niedrige Festigkeiten / sehr weich • Höchste Umformbarkeit • Nur für Sonderanwendungen zu empfehlen Warzenblech AlMg3 [mm] 3

16

4,5


IHRE NOTIZEN

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18

NCZUSCHNITT

3.0


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3.0 NC-ZUSCHNITT 3.1  LASER-SCHNEIDMASCHINE

Die maximale Blechstärke, die auf der Laserschneidmaschine geschnitten werden kann, beträgt bei: Aluminium 10 mm Edelstahl 15 mm Stahl 20 mm Die Bearbeitung erfolgt ausschließlich durch den Laser auf der Oberseite. Sind die Bleche durch eine Laserfolie geschützt, so befindet sich diese immer oben.

KENNZEICHNEN, SIGNIEREN ODER GRAVIEREN Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Bauteile zu markieren: Beim KENNZEICHNEN wird mit dem Laser das Blechteil beschriftet. Wird ein Blech, das mit eine Schutzfolie ver­sehen ist, gekennzeichnet, so wird die Folie in diesem Bereich vorher durch „Abdampfen“ entfernt. Dies verhindert ein Aufblasen oder Verkleben der Folie beim Kennzeichen.

20


HOW-TO SCHINKO

Das SIGNIEREN funktioniert mit einem oszillierenden Stempel, der die gewünschte Kontur auf das Werkstück körnt.

Beim GRAVIEREN wird das Material durch eine eingedrückte Nadel spanlos verdrängt.

3.2  KOMBINIERTE STANZ-LASERMASCHINE

Die Kombimaschine kann sowohl laserschneiden als auch stanzen bzw. umformen. Umformungen (Stanzen, Senkungen, Körnen, Gewinde, Sicken …) erfolgen je nach Werkzeug von oben oder von unten.

Die standardmäßigen maximalen Blechstärken, die auf der Stanz-­ Lasermaschine bearbeitet werden können, betragen bei: Stahl 8 mm Alu 5 mm Niro 6 mm

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GEWINDEDURCHZUG

• • • •

Gewindedurchzüge werden verwendet, um die Gewinde­ länge um zirka das Doppelte der Blechstärke zu erhöhen Sie können beispielsweise Einpressmuttern ersetzen Es können Durchzüge nach oben und unten auf einer Platine kombiniert werden Standardmäßig sind die Größen M3–M8, andere Größen sind auf Anfrage möglich

SENKEN

• • • •

Erzeugung von Senkungen für Schrauben- und Nietenköpfe Form A ist für Senkschrauben DIN 963, DIN 965 und Linsensenkschrauben DIN 964, DIN 966 Form B (neu F) ist für Senkschrauben ISO 10642 (Innensechskant) Es ist eine Kombination aus Senkungen nach oben und unten auf einer Platine möglich

Bei Senkungen muss auf das Verhältnis zwischen Blechstärke t und der Schraubengröße D geachtet werden. Ist die Schraube zu groß, kommt es zur Kollision im flächig grau markierten Bereich. 22


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t

D Geometriedaten D

Form A Senkungsgröße

Durchmesser D [mm]

AM 3

6,5

AM 4

8,6

AM 5

10,4

AM 6

12,6

AM 8

17,3

Form B Senkungsgröße

Durchmesser D [mm]

BM 3

6,9

BM 4

9,2

BM 5

11,5

BM 6

13,7

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SENKFORMEN

Anwendungsmöglichkeiten • Senkung für Senkschrauben in dünnen Blechen • Als Designelement • Als Rutschsicherung auf Treppen und begehbaren Teilen

Geometriedaten

h

d1

90°

Abmessung

Blechstärke

h [mm]

d1 [mm]

M3

1–2

1,8

2,8

M5

1–2

3,3

5

M6

1–2

3,5

6,1

Standardgrößen, andere Größen auf Anfrage

24


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ROLLSICKEN

Minimum R20

R2 2

• • • • •

Dient zur Versteifung von flächigen Bauteilen Die Umformhöhe ist zirka 2 mm Das Kreuzen von Sicken ist nicht möglich Die Mindestmaterialstärke beträgt 1 mm Standard ist eine maximale Materialstärke von: Stahl Aluminium Edelstahl

2 mm 2 mm 1,5 mm

Höhere Materialstärken auf Anfrage

25


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ROLLABSETZEN

A

Minimum R25

135°

Mit dem Rollabsetzwerkzeug wird das Blech nicht durch auf­einanderfolgende Stanzhübe, sondern durch das Verfahren des Blechs zwischen zwei Stahlrollen bearbeitet. Daher ermöglicht dieses Rollwerkzeug Endlosabsetzungen. Die Anwendungen hierfür finden sich unter anderem bei Verkleidungen von Großgeräten und beim Versenken von Deckeln. Absetzhöhe A:

26

• • •

für 1 mm Blechstärke für 1,5 mm Blechstärke für 2 mm Blechstärke

2 mm 1,5 mm / 2 mm / 3 mm 2,2 mm / 3 mm

Größere Blechstärken oder Absetzhöhen auf Anfrage


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3.3  ENTGRATEN

Um Grat oder Zunder an den Schneidkanten zu entfernen, die sich durch das Schneiden der Bleche bilden können, stehen mehrere Maschinen zur Verfügung: Für Platinen, die auf der Kombimaschine gefertigt werden, kommt das ROLLENTGRATWERKZEUG zum Einsatz. Dabei wird noch beim Zuschnitt der Grat durch eine Prägerolle verdrängt und die Kante leicht angefast. Um den Grat bei lasergeschnittenen Teilen zu entfernen, stehen 3 Maschinen zur Verfügen. Für Teile, die größer als 150 x 50 mm sind, gibt es 2 Maschinen, bei denen die Kanten mittels eines SCHLEIF­­ BANDS verrundet werden. Kleinere Teile kommen in eine GLEITSCHFLEIFMASCHINE. Die Werk­ stücke werden zusammen mit Schleifkörpern und einem Zusatzmittel in einen Behälter gegeben. Durch die oszillierende Bewegung des Arbeitsbehälters entsteht eine Relativbewegung zwischen Bauteil und Verfahrensmittel.

Schleifkörper

27


28

IHRE NOTIZEN


IHRE NOTIZEN

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30

NCKANTTECHNIK

4.0


HOW-TO SCHINKO

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HOW-TO SCHINKO

4.0 NC-KANTTECHNIK

Die maximale Kantenlänge beträgt 3.000 mm. Die maximale Schachtel­ höhe beträgt 290 mm. Wird diese Höhe überschritten, erfolgt eine Schweißlösung.

32


Befinden sich Bohrungen oder Ausschnitte in der Nähe der Biege­l inie (näher als die halbe Gesenkweite des zu verwendeten Werkzeugs), so muss diese durch einen SCHNITT in der Biegelinie freigeschnitten werden (siehe Skizze). Die Länge des Einschnitts ist identisch mit der Größe der Bohrung bzw. des Ausschnitts.

HOW-TO SCHINKO

4.1  FREISCHNEIDEN VON BOHRUNGEN

33


HOW-TO SCHINKO

34

Bei Blechstärken größer 3 mm muss anstelle des Schnitts ein AUSSCHNITT vorgesehen sein. Dieser Ausschnitt hat ebenfalls eine Länge, die der Größe des Ausschnitts oder der Bohrung entspricht. Die Höhe erstreckt sich über den gesamten Biegeradius (siehe Skizze).


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4.2  BIEGEFAKTOREN

b

S Ri

W

KANTEN FÜR STAHL UND EDELSTAHL Kleinste Schenkelweite b [mm]

Z-Kantung mindestens [mm]

6

4,5

8,75

1,2

8

6,5

9,25

2

1,8

12

9

12,5

2,5

1,5

12

9

13

3

3,3

20

17

21,5

3

2,7

16

13

19

4

4,8

30

24

28

5

4,8

30

24

29

6

6,4

40

30

36

Blech­dicke s [mm]

Biege­r adius Ri [mm]

1

0,9

1,5

Gesenk­ weite W [mm]

35


S

b

i

R

HOW-TO SCHINKO

KANTEN FÜR ALUMINIUM BEI 90°-BÜGEN

Z-Kantung min.

36

Blech­dicke S [mm]

Biege­­radius Ri [mm]

1

0,9

1,5

Gesenk­ weite W [mm]

Kleinste Schenkelweite b [mm]

Z-Kantung mindestens [mm]

6

4,5

8,75

1,2

8

6,5

9,25

2

1,8

12

9

12,5

2,5

1,5

12

9

13

3

3,3

20

17

21,5

3

2,7

16

13

19

4

4,8

30

22

27,5

5

6,4

40

30

34

6

6,4

40

30

35


HOW-TO SCHINKO

ABSETZEN Gilt für alle Materialien. b Z

Blechdicke S [mm]

Kleinste Schenkel­weite b [mm]

Biegeradius R [mm]

Z-Kantung [mm]

1

0,1

11

1–5

1,5

0,1

11

1–5

2

0,1

11

1–5

QUETSCHEN Gilt für Stahl und Niro, bei Aluminium auf Anfrage.

b

S

Blechdicke S [mm]

kleinste Schenkelweite b [mm]

1

7

1,5

7

2

10

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HOW-TO SCHINKO

4.3  STEPPEN ODER BUMPING

Das RADIUSBIEGEN IN EINZELSCHRITTEN wird auch „Bumping“ oder „Steppen“ genannt. Die Rundung wird in einzelne Segmente aufgeteilt, die nacheinander gebogen werden. Im Normalfall reichen 3 mm Abstand zwischen den Bügen für einen annähernd gleich­mäßigen Radius aus. Das „Bumping“ wird zumeist mit Standardwerkzeugen vorgenommen.

38


HOW-TO SCHINKO

4.4  SONDERBIEGEWERKZEUG

Mit Kantwellen werden Büge bis 90° in einem KANTVORGANG ge­fertigt. Das bedeutet optimales Aussehen bei maximaler Wirtschaftlichkeit. Schinko Standardgrößen Wellenradien [mm] 10

15

18

26

30

35

40

57

69

80

98

Andere Radien auf Anfrage

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HOW-TO SCHINKO

4.5  SICKENWERKZEUG

Quersicken werden zur Stabilisierung von Winkeln eingesetzt.

40


IHRE NOTIZEN

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HOW-TO SCHINKO

42

ECKENAUS­ FÜHRUNGEN VON TÜREN OHNE SCHWEISSEN

5.0


HOW-TO SCHINKO

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HOW-TO SCHINKO

5.0 ECKENAUS­ .. FUHRUNGEN .. VON TUREN OHNE SCHWEISSEN 5.1  ECKEN KANTEN

Das gekantete Eck ist eine WIRTSCHAFTLICHE AUSFÜHRUNG. Beim gekanteten Eck wird die Platine so ausgeführt, dass kleine Laschen seitlich mitgebogen werden und somit das Eck bilden. Es ist bei Stahl, Edelstahl (nur IIIC) und Aluminium von 1 mm bis 2 mm möglich. Zur Herstellung muss ein PRÄGEWERKZEUG verwendet werden. VORTEILE: • • • •

44

Kein Schweißen nötig Sauberes rundes Eck Aus einem Stück gefertigt Wirtschaftlich

NACHTEILE: • Keine geschlossene Ecke


HOW-TO SCHINKO

5.2  ECKEN FORMEN

Durch Eckenformen wird immer ein GLEICHMÄSSIGER RADIUS gefertigt. Es entsteht ein dichtes Eck aus einer einzelnen Platine. Dieses Verfahren ist bei Stahl, Edelstahl (inklusive geschliffen und 3-D) und Alu­minium anwendbar. Eine ideale Kombination aus Form, Funktion und Wirtschaftlichkeit, da nicht geschweißt werden muss.

45


HOW-TO SCHINKO

GEOMETRIEDATEN Die minimale Platinengröße beträgt 180 mm x 180 mm.

180

180

R4 b

Maximale Kanthöhe (b) Blechdicke [mm]

Stahl

Edelstahl

Aluminium

1

16

14,7

1,5

26,5

21,6

20,5

2

28

25,8

26

Minimale Kanthöhe (b) Blechdicke [mm]

46

Stahl

Edelstahl

Aluminium

1

4,5

4,5

4,5

1,5

6,5

6,5

6,5

2

9

9

9


IHRE NOTIZEN

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HOW-TO SCHINKO

48

VERBINDUNGSELEMENTE

6.0


HOW-TO SCHINKO

49


HOW-TO SCHINKO

6.0 VERBINDUNGS­ ELEMENTE 6.1  EINPRESSEN

Hierbei wird ein speziell verzahntes Bauteil, z. B. eine Mutter oder ein Gewindebolzen, in ein gestanztes Loch gesteckt und mit einer Kraft, die axial auf das Bauteil wirkt, mit dem Werkstück verpresst. Ein­ gepresst werden Gewindebolzen, Gewindebuchsen und Muttern. VORTEILE (gegenüber anderen Verbindungstechniken): • Keine Einbringung von Wärme in das Bauteil • Positionsgenau, da die Löcher von CNC-gesteuerten Maschinen gefertigt werden • Es bilden sich keine Korrosionsstellen NACHTEIL: • Einpressmuttern und Bolzen sind auf der Außenseite sichtbar 50


HOW-TO SCHINKO

1

1 2 4 6

2

3

4

5

6

7

Einpress-Schnellverschlussschraube   Einpress-Vierteldrehverschluss 3   Einpressmuttter geschlossen   Einpressmutter 5   Einpressgewindebuchse geschlossen   Einpressgewindebuchse 7  Einpressgewindebolzen

b

Werden die Verbindungselemente vor dem Kanten eingepresst, sollte darauf geachtet werden, dass das Werkstück noch ohne Kollision gekantet werden kann. Um Kollisionen beim Kanten zu vermeiden, sollte der Abstand zur Kantung (a) länger sein als der Bolzen (b).

a

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HOW-TO SCHINKO

Schinko Standardgrößen Einpressgewindebolzen Material

Größe

Edelstahl

Stahl

Längen [mm]

M3

8

10

12

15

M4

8

10

12

20

M5

10

12

15

20

M6

12

15

20

30

M3

10

15

20

M4

6

8

10

15

M5

10

12

15

30

M6

12

15

20

M8

12

20

25

30

20

30

Einpressgewindebuchse Material

Größe

Edelstahl

Stahl

Längen [mm]

M3

6 groß

8

M4

6

18

M2,5

6

M3

6

M4

10

M5

12

6 groß

8 groß

12

12

geschl.

Einpressmuttern

52

Material

offen

geschlossen

Niro

M2; M2,5; M3; M4; M5; M6; M8

M3; M4

Stahl

M2,5; M3; M4; M5; M6; M8

20

geschl.


HOW-TO SCHINKO

6.2  SCHWEISSBOLZEN

Hierbei wird eine zylindrische Spitze am unteren Ende des Bolzens schlagartig geschmolzen und so mit dem Werkstück verbunden.

1. Start

3. Eintauchen

2. Lichtbogen brennt

4. Fertige Schweißung

53


HOW-TO SCHINKO

Die Teile sollten nach Möglichkeit so konstruiert werden, dass Schweiß­bolzen mit dem CNC-Automaten verschweißt werden können. Platinen können bis zu einer Größe von 2.500 mm x 1.250 mm auf dem CNC-Automaten bearbeitet werden. Sollte eine Platine größer sein, müssen die Bolzen per Hand gesetzt werden. VORTEILE des CNC-Automaten sind: • Wirtschaftlich • Positionsgenau • Schweißbolzen sind an der Außenseite nicht sichtbar

b

Um Kollisionen beim Kanten zu vermeiden, sollte der Abstand zur Kantung (a) länger sein als der Bolzen (b).

a

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Material Edelstahl

V4A Stahl

Größe

Längen [mm]

M3

6

8

10 16 20 25 30

M4

6

8

10 12 15 20 25

M5

8

10 12 15 16 20

M6

10 12 15 16 20 25 30

M8

10 15 20 25 30 35 40 50

M8

35

M2,5

15

M3

6

8

10 12 15 16 20 25 30 35

M4

6

8

10 12 15 16 20 25 30 35 50

M5

8

10 12 16 20 25 30 40 55

M6

8

10 12 15 16 20 25 30 35 45

M8

10 15 16 20 25 30 35 40 50

HOW-TO SCHINKO

Schinko Standardgrößen

55


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IHRE NOTIZEN


IHRE NOTIZEN

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HOW-TO SCHINKO

58

BLECH­ TECHNIK

7.0


HOW-TO SCHINKO

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HOW-TO SCHINKO

7.0 BLECHTECHNIK 7.1  ZERTIFIKATE •

• •

Schweißung nach ÖNORM EN 1090 und ÖNORM EN ISO 3834-3 Schweißzulassung für Bauteile für Schienenfahrzeuge nach ÖNORM EN 15085-2 Schweißen von Aluminium nach ÖNORM EN 9606

7.2  EDELSTAHL

In der Edelstahltechnik kommen folgende Schweißverfahren zur Anwendung: • WIG mit Zusatz oder ohne Zusatz • MAG • MIG Zur Nachbehandlung der Schweißnähte stehen folgende Verfahren zur Verfügung: • Schleifen • Polieren • Glasperlenstrahlen • Cleanen • Beizen • Edelstahl-Finish

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HOW-TO SCHINKO

BANDSCHLEIFMASCHINE Die Bandschleifmaschine dient zur Oberflächenbearbeitung bei Aluminium- und Edelstahlblechen (Schliffbild, Vorbereitung zum Eloxieren von Aluminiumteilen …). Bearbeitungsbereich • Länge 3.000 mm (Schliffrichtung) • Breite 1.000 mm • Höhe variabel

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HOW-TO SCHINKO

7.3  PUNKTSCHWEISSEN

Beim Punktschweißen werden die aufeinandergepressten flächigen Teile linsenförmig verschweißt. Es wird anstelle von Nietverbin­dungen eingesetzt und ist ein sehr wirtschaftliches Verfahren. Bei Blechteilen mit besonderer Sichtflächenanforderung (geschliffen, 3-D, ...) ist darauf zu achten, dass ein Wärmeeinzug sichtbar ist. Deshalb sollte bei der Konstruktion darauf Bedacht genommen werden, dass die Schweißpunkte nicht im Sichtbereich liegen. Zum Punktschweißen wird eine handgeführte Punktschweißzange oder eine stationäre Schweißstation verwendet. Je nach Beschaffenheit des Werkstücks wird entschieden, welches Verfahren angewendet wird. Standardmäßig werden folgende Blechstärken kombiniert: • Stahl: 1,0 mm + 1,0 mm 1,5 mm + 1,5 mm 1,5 mm + 2,0 mm 2,0 mm + 2,0 mm 3,0 mm + 2,0 mm 3,0 mm + 3,0 mm

62

Edelstahl:

1,0 mm + 1,0 mm 1,5 mm + 1,5 mm

Andere Kombinationen auf Anfrage


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PUNKTSCHWEISSTISCH

Dieser wird vor allem für Türen und Abdeckungen, die mit Versteifungsprofilen verstärkt werden, verwendet. Der Abstand zwischen Elektrode und Schweißtisch beträgt im offenen Zustand 140 mm. Die Arbeitsplatte hat eine Größe von 2.400 x 1.200 mm.

7.4  WASCHZELLE

Produkte der Halbleiterindustrie bzw. Produkte mit höchster Reinheitsanforderung werden in einem elektro­chemischen Verfahrensschritt mit destilliertem Wasser gespült. 63


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7.5  SCHWEISSROBOTER

Für Aufträge mit besonderen Anforderungen steht ein Schweiß­ roboter zur Verfügung. Folgende Schweißverfahren sind möglich: • MIG • MAG • WIG Die wesentlichen Vorteile des Schweißroboters sind: • Kürzere Taktzeit als bei manueller Fertigung • Die Bauteile werden gleichmäßig verschweißt, wodurch die Schweißnaht oftmals keiner Nachbehandlung bedarf • Ausgezeichnete Wiederholgenauigkeit • Wirtschaftlich

Maximale Bauteilgröße

600

800

64

800


IHRE NOTIZEN

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NANOHIGHTECHPULVERBESCHICHTUNG

8.0


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8.0 NANO-HIGHTECH PULVERBESCHICHTUNG Um eine optimale Lösung aus Korrosionsschutz und Pulverhaftung zu erzielen, werden unsere Werkstücke mittels einer NANOKERAMISCHEN VORBEHANDLUNG veredelt (Bonderite M-NT 1). Bonderite M-NT 1 ist ein auf Zirkonfluorid basierendes Beschichtungsprodukt, das gereinigte Metalloberflächen mit einer nanokeramischen Schicht überzieht. Es wurde speziell für den Einsatz auf Stahl-, Zink- und Aluminiumoberflächen entwickelt und ermöglicht einen deutlich besseren Korrosionsschutz als Eisenphosphatierung bei beschichteten Metallflächen.

Nanokeramische Beschichtung

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Eisenphosphatierung


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1900

Schinko Standardgröße

950

300

0

Die maximale Bauteilgröße beträgt: 950 x 1.900 x 3.000 mm (B x H x T). Das maximale Bauteilgewicht beträgt 220 kg. Andere Größen auf Anfrage.

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8.1  OBERFLÄCHENGESTALLTUNG PULVERWAHL Duch die fachgerechte Wahl des Pulvers werden das optische Erscheinungsbild und die technischen Eigenschaften der späteren Ober­f läche entscheidend bestimmt. Neben der kundenspezifischen Farbgebung (Corporate Design) werden hier die späteren Eigenschaften wie folgt fixiert: • Reinigbarkeit • Chemische Beständigkeit • Beklebbarkeit (Folien ...) • Überlackierbarkeit • Siebruckfähigkeit • ... Oberflächenstruktur und Glanzgrad Neben der Farbgebung stellt die richtige Wahl der Oberflächen­ struktur und des Glanzgrades einen entscheidenden Faktor für die spätere OPTISCHE WIRKUNG, aber auch für die TECHNISCHEN EIGENSCHAFTEN dar. Es stehen folgende Strukturen zur Auswahl:

70

1.

OBERFLÄCHENSTRUKTUR • Grobstruktur • Feinstruktur • Glatt

1.

GLANZGRAD • Matt • Seidenmatt • Glänzend – nur für Sonderanwendung zu empfehlen


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Beschichtungsaufbau Der Aufbau einer Pulverbeschichtung ist standardmäßig 1-SCHICHTIG. In speziellen Anwendungen kann der Aufbau auch 2-schichtig erfolgen: • 1. SCHICHT: Grundierung/Korr-Prima • 2. SCHICHT: Deckschicht Ein 2-SCHICHTIGER AUFBAU wird primär zur Erhöhung der Schicht­ stärken und zur Steigerung der Stoß- und Korrosions­eigen­s chaften gewählt. Weiters ist ein 2-schichtiger Aufbau bei sehr hellen Farben der Deckschicht zu empfehlen, um hier das Grundmaterial prozes­s­ sicherer farblich abdecken zu können. In Sonderanwendungen kann auch ein 3-SCHICHTIGER AUFBAU reali­ siert werden, um hier Vorgaben an spezielle Mindestschicht­s tärken anderer Beschichtungssysteme erfüllen zu können.

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8.2  AUFHÄNGPUNKTE/AUFHÄNGSYSTEME

Um Teile beschichten zu können, müssen Bohrungen zum Aufhängen vorhanden sein. Anzahl und Dimension dieser Bohrungen sind vom Gewicht des zu beschichtenden Bauteils abhängig (siehe Tragkraft­ tabelle Haken). Tragkrafttabelle Haken Loch im Blech min. [mm]

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Haken­durchmesser [mm]

Tragkraft/Haken [kg]

4

3

19

6

5

34

7

6

60

9

8

110


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8.3  ENTWÄSSERUNGSLÖCHER

Grundsätzlich wird beim Aufhängen darauf geachtet, dass nach dem Waschen der Teile keine WASSERRÜCKSTÄNDE vorhanden sind. Kann aus bestimmten Gründen das Wasser nicht abfließen, müssen in der Konstruktion – am tiefsten Punkt – Entwässerungs­löcher vorgesehen werden. Diese Entwässerungslöcher können zum Beispiel mit KUNSTSTOFFKAPPEN wieder dicht verschlossen werden.

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IHRE NOTIZEN


IHRE NOTIZEN

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ALLGEMEINE KONSTRUKTIVE HINWEISE

9.0


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9.0 ALLGEMEINE KONSTRUKTIVE HINWEISE 9.1  VERZUG IM WERKSTÜCK

Sind bei einem Werkstück viele Schweißnähte vorgesehen, kann es zu einem Verzug im Werkstück kommen. Die Zeichnung unterhalb zeigt einen Mantel, bei dem dies der Fall ist. Das kann vermieden werden, indem man die Ecken voll überlappend und innen geheftet ausführt oder Versteifungen einschweißt. 380

a2

350

a2

a2

Ecken voll überlappend und innen geheftet

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Des Weiteren kann es bei Bauteilen mit vielen gestanzten Lรถchern und Umformungen oder auch gelaserten Lรถchern, zu Abweichungen bei der Ebenheit kommen. Dem kann mit Versteifungen oder Kantungen entgegengewirkt werden.

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Beispiele für Versteifungsprofile

9.2  OBERFLÄCHENQUALITÄT

Wird ein III-C-Blech ohne Beschichtung verwendet, muss damit gerechnet werden, dass leichte OBERFLÄCHENBEEINTRÄCHTIGUNGEN wie Dellen und Kratzer sichtbar sein können. Es besteht auch die Möglichkeit, dass leichte Bearbeitungsspuren zu erkennen sind. Der Grund dafür ist, dass ein III-C-Blech keine Folierung besitzt. Lösungen: • Geschliffene Teile mit Folie verwenden • Beschichtete Teile verwenden

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