Weltmusik im Mozart Saal 2019/20

Fremde Klänge in gesellschaftspolitischen Kontexten

In den heutigen politisch bewegten Zeiten von Globalisierung, wieder aufkeimendem Nationalismus, Umweltzerstörung, Krieg und Flucht, Verfolgung von Menschen wegen ihres Glaubens und ihrer Herkunft erscheint die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte durch die französische Nationalversammlung 1789 so aktuell wie vor 230 Jahren. Die Ideale der Französischen Revolution „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ haben auch schon Ludwig van Beethoven inspiriert zu seiner Sinfonie „Eroica“, die 2019 im Mittelpunkt des Musikfests steht. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ hatten jedoch schon lange vor der Französischen Revolution im multikulturellen Süden Frankreichs einen guten Nährboden: Bereits im 12. und 13. Jahrhundert wurden satirische Verse in okzitanischer Sprache von den berühmtesten provenzalischen Poeten gesungen. Diese Troubadoure sprachen die Meinung des einfachen Volkes aus und legten sich im musikalischen Gewand mit den Obrigkeiten an. Das Widerständige gegen Ungerechtigkeiten und Missachtung von Menschenrechten, die Begeisterung für Solidarität und Gleichberechtigung, für die Freiheit und menschliche Achtung, für die schon Beethoven einen klanglichen Ausdruck fand, sind die aktuellen Inhalte in vielen lokalen Musiktraditionen der Welt. Diese Klangwelten und Themen stehen nun im Mittelpunkt der kommenden vier Konzerte von Weltmusik im Mozart Saal.

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